TubeClash – die Community macht’s Programm!
Deutsche YouTube-Animationsserie auf Roadshow in den Kinos
Ich geb zu, wir selbst sind auf TubeClash eher durch Zufall gestossen. Vor etwa einem dreiviertel Jahr waren wir auf der Suche nach Alternativen zum – naja, sagen wir mal semi-intelligenten – Fernsehprogramm und durchforsteten zu diesem Zweck Artikel mit Empfehlungen für Online-Formate auf YouTube (man sollte vielleicht noch dazu sagen, dass wir schon seit zwei Jahren kein FreeTV mehr schauen). Unter den empfohlenen Inhalten befand sich auch die Animationsserie TubeClash vom Potsdamer Animator darkvictory (Marik Roeder) und seinem Team.
Wer YouTube kennt wird es lieben!
Obwohl handwerklich wirklich gut gemacht, fanden wir zuerst keinen rechten Zugang zur zu diesem Zeitpunkt gerade laufenden bzw. in Veröffentlichung befindlichen zweiten Staffel der Serie. Was aber nicht etwa am Inhalt selbst, sondern einfach an uns als Konsumenten lag – wir hatten schlichtweg noch keine Ahnung von der deutschen YouTube-Szene. Um genau diese dreht sich aber nun mal alles bei TubeClash.
Wir sprangen also aus den aktuellen Veröffentlichungen heraus und begannen am Anfang, mit der ersten Folge der ersten Staffel. Hier wurde es für uns dann auch einfacher, konfrontierte uns das Format doch mit für uns geläufigere Namen wie Gronkh und LeFloid (welche man übrigens auch ohne Nennung bestens erkennen kann – Kompliment an die Zeichner und Synchronsprecher). Wir suchteten im Folgenden die komplette Serie und lernten durch die beiden Staffenl jene YouTuber kennen, die wir auch heute noch in unseren Abos haben – man könnte sagen TubeClash hat uns zum Teil der Community gemacht.
Die Community bestimmt, wie es weitergeht
Das Besondere am Format: Die Zuschauer bzw. besser gesagt die Community entscheidet über den Handlungsverlauf – allerdings nicht durch einfache entweder/oder-Fragen, sondern durch freies Einreichen von Vorschlägen und Ideen. Möglich wird dies durch ein ganz besonderes Produktionskonzept: 10 Folgen werden über 10 Wochen produziert, also eine Folge pro Woche in der die Zuschauer mitentscheiden. Was nach viel Arbeit klingt, ist es auch. Aber der Erfolg und die Fans geben den Machern mit ihrem Projekt mehr als recht.
So kommt es eben dann auch dazu, dass bei einer Veranstaltung wie der TubeClash 2 Roadshow, mal eben um die 200 bis 300 Fans aufeinander treffen um gemeinsam mit den Machern ihre Serie auf der großen Leinwand zu erleben. Auch wir waren mittendrin dabei und wollen euch einen Einblick in das Event natürlich nicht vorenthalten:
Stephan:
Okay wir sind da, im Cineplex in Münster. Um 11:45 sitzen wir oben im Foyer mit einem Liter Cola light, umgeben von einer Horde Pre-, Akut- und Postpupertären Mädchen und Jungs, die allesamt hektisch hin und her wuseln. Was hatten wir da verloren?
TubeClash – Roadshow mit YouTuber „Darkviktory“ : TubeClash02 the Movie
Wir waren also dabei und haben uns die Kinoversion der zweiten Staffel samt neuer Szenen angeschaut und waren wie erwartet einfach begeistert. Das so viele junge Menschen da waren lag bestimmt auch an der Zeit und weil eben gerade Ferien sind in NRW. Jedoch entstand trotzdem ein großes Frage und Antwortspiel mit Clash-Erfinder Darkviktory und seinem Partner Kostas Kind. Die beiden jungen Männer haben das verdammt gut gemacht und sind in echt mindestens genauso sympatisch wie in ihren Videos.
Mit TubeClash kommt toller Content in die Röhre. Anspruchsvoll und eine ganz eigene Art von Kunst. Wer ans Bett gefesselt und deswegen gelangweilt ist oder einfach mal gute Inhalte sucht, der findet diese eben genau bei Darkviktory und seinen Formaten auf Youtube.
Schaut mal vorbei es lohnt sich.
Jens:
Ich kam mir ja schon ein wenig deplaziert vor, so mit meinen 31 Jahren zwischen lauter 13 bis 18 Jährigen, dass es dann auch noch überwiegend Mädels waren, hat es nicht besser gemacht. Aber wie Stephan schon schrieb – es sind halt Ferien. Hätte ich nicht die Möglichkeit mir meine Zeit frei einzuteilen wäre für mich, wie für viele andere Fans welche einem Beruf nachgehen auch, der Besuch des Events wohl nichts geworden.
Was ich jedoch erstaunlich fand, war die Offenheit der Fans untereinander. Man hatte wirklich das Gefühl, diese Jungs und Mädels vereint die Faszination an YouTube mit seinen Künstlern – und damit eben auch ganz besonders diese Animationsserie mit ihren sympathisch überzeichneten Charakteren. Selbst wir als offensichtliche Außenseiter an diesem Dienstag Mittag in Münsters Kino wurden nicht ein mal schräg angeschaut – die Community hält eben zusammen.
Und auch medial war das ganze natürlich toll: Animation auf der großen Leinwand mit bombastischen Sound – besser geht halt eben einfach nicht!
Besonders gefreut hat es mich, die Macher hinter der ganzen Sache mal persönlich zu erleben – auch wenn es bei dem ganzen Andrang mit eine Kennenlernen jetzt nicht geklappt hat… aber vielleicht lässt sich das ja anderweitig mal nachholen.
Eigentlich gäbe es über TubeClash noch viel mehr zu sagen, über die professionelle Arbeit, den persönlichen Einsatz des Teams, die über 3 Millionen Zuschauer und noch vieles mehr, was aber den Rahmen dieses Artikels schlichtweg sprengen würde. Mein Vorschlag: Schaut euch die Serie einfach selbst mal an! Wer schon auf YouTube unterwegs ist oder war, wird vielleicht den einen oder anderen Charakter wiedererkennen – und für die anderen ist ja vielleicht ein ähnlicher Einstieg in die große YouTube-Community wie für uns.
Euer Jens