Liebe Leserinnen und Leser,
jeder spricht darüber, die Medien berichten über erschreckende Zustände in Asiatischen Pharmafabriken und die Todesfälle auf Früh- und Neugeborenenstationen in den letzten Jahren zeigen eindeutig, dass wir ein Problem haben. Steuern wir auf ein zweites vorantibiotisches Zeitalter zu? Was passiert mit den Patienten, die dauerhaft auf eine funktionierende antibiotische Behandlung angewiesen sind? Was geschieht wenn multiresistente Keime freie Laufbahn haben? Wie entstehen überhaupt Resistenzen und was kann jeder selbst tun um einer weltweiten Keimkrise vorzubeugen?
In diesem Beitrag gehe ich auf die wichtigen Fragen zum Thema Antibiotika Resistenzen ein und durchleuchte dabei genau wo die Fehler im System sind und wie eine Zukunft ohne Antibiotika aussehen kann.
Was sind Antibiotika?
Grob gesagt sind Antibiotika Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen und bakteriellen Infektionskrankheiten. Antibiotika zählen zur Gruppe der Antiinfektiva, zu denen auch Medikamente gegen Infektionskrankheiten durch Protozoen (Antiprotozoika), gegen Pilze (Antimykotika), gegen Viren (Virostatika) und Würmer (Antihelminthika), gehören.
Üblicherweise werden Antibiotika lokal (örtlich begrenzt als z.B. Salbe oder Augentropfen) oder systemisch (im ganzen Körper z.B. als Infusion, Tablette oder Zäpfchen) gegen Infektionskrankheiten eingesetzt. Es gibt allerdings auch Substanzen dieser Medikamentengruppe, die als Zytostatikum oder Immunsuppressivum zum Einsatz kommen.
Wie wirken Antibiotika?
Man unterscheidet zwei Wirkmechanismen bei den Antibiotika. Es gibt jene die Bakterien am Wachstum hindern und dadurch eine Vermehrung stoppen (bakteriostatisch) und es gibt andere, die in der Lage sind gezielt Bakterien zu töten (bakteriozid). Einige Kombipräparate haben beide Eigenschaften.
Wirkstoffgruppen Beispiele
Penicilline
Penicillin: Benzylpenicillin (= Penicillin G) ‚Phenoxymethyl-Penicillin
Aminopenicilline: Amoxicillin, Ampicillin
Aminopenicilline / Betalaktamase-Inhibitoren: Amoxillin/Clavulansäure,Ampicillin /Sulbactam
Acylaminopenicilline: Aclocillin, Mezlocillin, Piperacillin
Acylaminopenicilline / Betalaktamase-Inhibitoren: Piperacillin/Tazobactam,Piperacillin/Sulbactam
Isoxazolylpenicilline: Dicloxacillin, Flucloxacillin, Oxacillin
Cephalosporine
Gruppe1: Cefazolin, Cefalexin, Cefadroxil, Cefaclor
Gruppe2: Cefuroxim
Gruppe3a: Cefotaxim, Ceftriaxon, Ceftibuten, Cefixim
Gruppe3b: Ceftazidim, Cefepim
Carbapeneme
Imipenem/Cilastatin, Meropenem, Ertapenem, Doripenem
Glykopeptide
Vancomycin, Teicoplanin
Fluorchinolone
Gruppe1: Ofloxacin
Gruppe2: Ciprofloxacin
Gruppe3: Levofloxacin
Gruppe4: Moxifloxacin
Makrolide
Ältere Makrolide: Erythromycin
Neuere Makrolide: Azithromycin, Clarithromycin, Roxithromycin, Telithromycin
Aminoglykoside
Amikacin, Gentamicin, Tobramycin
Tetracycline
Doxycyclin
Diaminopyrimidine
Trimethoprim, Cotrimoxazol
Etwas Geschichte
Das von dem Chemiker Alfred Bertheim unter Paul Ehrlich hergestellte Arsphenamin ist das erste synthetische Antibiotikum und wurde 1910 als Salvarsan® von Hoechst gegen die Syphilis in den Handel gebracht.
Üblicherweise wird dagegen meist die Entdeckung des Penicillins durch Alexander Fleming (1928) als Geburtsstunde der Antibiotika-Ära bezeichnet, jedenfalls erhielt Fleming im Jahre 1945 dafür den Nobelpreis. Doch zuvor (1893) isolierte Bartolomeo Gosio bereits aus einem Schimmelpilz der Gattung Penicillium die Mycophenolsäure, eine Substanz die das Wachstum des Milzbranderregers behindern konnte.
Seine Publikationen 1893 und 1896 fanden keine Beachtung – vielleicht weil sie in italienischer Sprache veröffentlicht wurden. Gleichfalls 30 Jahre vor Fleming schrieb Ernest Duchnesse seine Doktorarbeit über die antibiotische Wirkung von Schimmelpilzen und wurde posthum 1949 von der Académie de Médicine dafür geehrt.
Der nächste Meilenstein war die Erfindung der Sulfonamide durch Gerhard Domagk (1935, Hoechst, inzwischen IG-Farben). Berühmte Markennamen waren Prontosil rubrum und später Prontosil album, gegen gram-positive Kokken.In Wahrheit beginnt die Geschichte der „Antibiotika“ allerdings wesentlich früher, so war die antibiotische Wirkung von Lauchgewächsen (u.a. Zwiebeln) wesentlich früher, vermutlich schon im Altertum, bekannt. Die Wirkung wird auf Thiosulfinate vom Typ des Alliicins und andere Zwiebelinhaltstoffe (Cibulline, Steroide und Triterpene) zurückgeführt.
(Quelle: Pharma Select)
Resistenz?
Viele reden davon, dass sie Angst haben resistent gegen ein Antibiotikum zu werden. Diese Aussage ist falsch – nicht wir, sondern Keime und Erreger können Resistenzen entwickeln.
Als Antibiotikaresistenz bezeichnet man die Widerstandsfähigkeit von Bakterien gegen bestimmte Antibiotika.
Vorrangig sind es oftmals die überflüssigen Verordnungen sowie nicht vollständige Einnahmen von Antibiotika die dazu führen, dass sich Resistenzprobleme vergrößern. Viele wissen nicht, dass beispielsweise lediglich etwa 5 % aller Erkältungskrankheiten durch Bakterien verursacht werden, wovon jedoch bis zu 60 % mit einem verschreibungspflichtigen Antibiotikum behandelt werden.
Die Resistenz entsteht daher hauptsächlich aufgrund einer falschen Anwendung. Dies ist der Fall, wenn Antibiotika zu oft oder unsachgemäß eingenommen werden. Jedoch auch die vermehrte Gabe von Antibiotika in der Tierhaltung, die dann über das Fleisch in den menschlichen Organismus gelangen, trägt zu einer Antibiotikaresistenz bei.
Ist die Situation wirklich so ernst?
Das zweite vorantibiotische Zeitalter – Was passiert wenn es keine wirksamen Antibiotika mehr gibt?
Wenn sich die derzeitigen Trends fortsetzen, wird die Besiedlung mit antibiotikaresistenten Keimen in Deutschland deutlich zunehmen. Resistente Erreger verursachen nicht mehr Infektionen als nicht-resistente Erreger, weshalb die Anzahl der Infektionen im ambulanten Bereich vermutlich gleich bliebe. (Unter Einhaltung der gängigen Hygienestandards und wenn sich das Immunsystem nicht verändert).
Jedoch käme es zu einer Zunahme des Anteils der Infektionen, die durch MRE (Multi-resistene- Erreger verursacht werden (also nicht insgesamt mehr Infektionen, aber mehr schwerer behandelbare). Im vollstationären Bereich (Krankenhäuser,Pflegeheime) würde die Zahl der Infektionen ansteigen. Invasive Eingriffe bergen immer das Risiko einer Infektion. Würden Antibiotika ihre Wirkung verlieren, stiegen beispielsweise Wundinfektionen nach Operationen an.
Chemotherapie-, Dialyse- und Transplantationspatienten würden unter schweren Komplikationen leiden und die Sterblichkeit, verursacht durch nicht oder nur nur schwer behandelbare Infektionen, würde ansteigen.
Definiert man ein „vortantibiotisches Zeitalter“ nicht als generelle Resistenz gegenüber allen verfügbaren Antibiotika, sondern als eingeschränkte Therapieoption, dann ist die Schwelle bereits erreicht. Werden keine Maßnahmen ergriffen, müssen wir damit rechnen, dass insbesondere bei einer Zunahme von Carbapenemase-bildenden Erregern und deren Ausbreitung in der Bevölkerung tatsächlich viele Infektionen nicht mehr therapiert werden können (Carbapenemasen sind bestimmte bakterielle Enzyme die in Lage sind die meisten Antibiotika unwirksam zu machen).
Besonders häufig wurden Carbapenemasen bei Klebsiella pneumoniae und anderen Enterobacteriaceae sowie bei den Nonfermentern Pseudomonas aeruginosa und Acinetobacter baumannii detektiert. Diese Erreger haben also bereits ein Gen welches dazu führt, dass Antibiotika nicht mehr wirken.
Wenn sich nichts ändert werden antibiotikaresistente Keime weltweit gesehen im Jahr 2050 zu den Haupttodesursachen gehören (mit Schwerpunkt in Asien und Afrika) in Laut Statistik dürfte sich die Todesrate in Europa durch antibiotikaresistente Keime von aktuell rund 23.000 Fällen auf knapp 400.000 im Jahr 2050 erhöhen.
Was können wir selbst tun?
Natürlich liegt ein Großteil der Verantwortung bei Unternehmen wie Pharmafirmen und Krankenhäusern. Die Regierung muss vernünftige Regularien schaffen für einen schadensbegrenzenden Einsatz von Antibiotika. Die Landwirtschaft muss in die Thematik viel stärker involviert werden und niedergelassene Ärzte müssen einen anderen Umgang mit Antibiotika lernen.
Wir selbst können an den eben genannten Gegebenheiten nichts ändern, doch unser eigener Umgang als Endverbraucher/Patient bringt auch eine Eigenverantwortung mit sich.
- Antibiotika müssen immer genau so eingenommen werden wie der Arzt es verordnet hat. Bitte immer an Dosierung und Einnahmedauer halten. Werden Antibiotika zu niedrig dosiert oder zu kurz eingenommen, fördert man damit die Bildung von Resistenzen. Weil die Keime eine Chance bekommen sich anzupassen.
- Fragt eure Apotheker oder Ärzte nach Nebenwirkungen und Wechselwirkungen.
- Nehmt nicht einfach auf Kommando ein Antibiotikum ein. Fragt euren Arzt warum er dieses Antibiotikum verschreibt und ob eine vorherige Keimbestimmung nicht Sinn machen würde.
- Antibiotika nie in den Abfluss schütten! Nur in den Hausmüll oder in der Apotheke abgeben.
- Haltet euch an die gängigen Hygienemaßnahmen.
Ich denke, es ist nicht schwer sich an diese Dinge zu halten und so zu helfen, dass sich die Situation nicht noch zusätzlich verschlimmert.
Wechselwirkungen
Antibiotika können viele Wechselwirkungen mit anderen Substanzen haben, deshalb sollte man immer bescheid wissen!
Antibiotika und Milchprodukte
Antibiotika der Tetrazyklin-Gruppe und so genannte Gyrasehemmer (gegen Harnwegsinfektionen) verlieren ihre Wirkung in Kombination mit Milch, Käse, Quark und Joghurt. Der Grund: Die Tetracycline verbinden sich mit dem Kalzium der Milchprodukte. Es bilden sich Klümpchen, die nicht mehr durch die Darmwand in die Blutbahn schlüpfen können. Die Antibiotika bleiben im Darm, werden verdaut und ausgeschieden. Deshalb immer zwei Stunden Abstand lassen vor und nach der Einnahme wenn man Milchprodukte konsumieren möchte.
Nahrungsergänzungsmittel die Kalzium enthalten sollten nicht zusammen mit bestimmten Antibiotika eingenommen werden. Da Kalzium für sich wie auch in den Milch die Eigenschaft hat Tetrazyklin Antibiotika und Gyrasehemmer unwirksam zu machen.
Tab 3 content
Besonders gefährlich ist der Konsum von Alkohol bei Einnahme von Metronidazol. Alkohol wird von dem Enzym Alkoholdehydrogenase (ADH) zu Acetaldehyd abgebaut, welches von dem Enzym Acetaldehyddehydrogenase (ALDH) zu Acetat abgebaut wird. ALDH wird von Metronidazol gehemmt. In der Folge fällt vermehrt Acetaldehyd an, was zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Atemnot, Herzrhytmusstörungen und Blutdruckabfall führen kann („Antabus-Effekt“). Deswegen sollte bei der Einnahme von Metronidazol (und Tinidazol) bis 3 Tage nach dem Ende der Therapie jeglicher Alkoholkonsum vermieden werden. Alkohol kann auch in einigen Mundspülungen oder anderen Medikamenten in Tropfenform enthalten sein.
Andere Antibiotika interagieren ebenfalls mit Alkohol. Cotrimoxazol kann in Kombination mit Alkohol zu den selben Symptomen wie Metronidazol führen. Doxycycline kombiniert mit Alkohol führen zu einer verminderten Wirksamkeit des Antibiotikums und können die Leber schädigen. Und der Effekt von Erythromycin wird durch Alkohol vermindert oder setzt verspätet ein.
Cefuroxim, ein Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine (mit den Penicillinen verwandt), welches häufig verabreicht wird (u.a. bei Atemwegsinfekten), verträgt sich gut mit Alkohol.
Als Folge fototoxischer Reaktionen können starke, sonnenbrandähnliche Symptome wie blasige Hautveränderungen und schmerzende Rötungen entstehen – und das schon nach kurzen Sonnenbädern. Die Hautreaktion kommt dadurch zustande, dass bestimmte körperfremde Substanzen reagieren, wenn gleichzeitig UV– Licht auf die Haut strahlt. Die Wirkung der Sonnenstrahlen wird dabei übermäßig verstärkt. Bei einer fototoxischen Reaktion sind die Hautveränderungen scharf von nicht belichteten Hautpartien abgesetzt.
Besonders Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline sind für diese Reaktionen bekannt, allen voran Doxycyclin, das häufig bei Behandlung von Atemwegserkrankungen, Infektionen des Urogenitaltrakts, Infektionen des Magen-Darm-Traktes, Borreliose und anderen gesundheitlichen Störungen eingesetzt wird. Aber auch Antibiotika aus der Gruppe der Gyrasehemmer sind nicht ungefährlich. Besonders stark fototoxisch wirkt das zur Therapie von Harnwegsinfekten benutzte Cinoxacin. Wer ein solches Antibiotikum einnimmt, muss damit rechnen, selbst bei kurzem Sonnenbad einen starken Sonnenbrand davon zu tragen.
In rund zehn Prozent der Fälle treten zusätzlich bakterielle Infektionen auf. Erfordern diese eine Behandlung mit Antibiotika, ist Vorsicht geboten: Bestimmte Breitbandantibiotika, wie Ampicillin und Amoxicillin, können bei einer akuten Infektion mit dem Epstein-Barr Virus eine Überempfindlichkeitsreaktion auslösen. Diese äußert sich in Form von schweren Hautausschlägen mit Juckreiz am ganzen Körper (»Ampicillin-Exanthem«).
Medikamente die die Magensäure neutralisieren, können dafür sorgen, dass ein Antibiotikum nicht richtig aufgenommen werden kann. Immer 2 Stunden Abstand lassen!
Antibiotika der Tetrazyklin-Gruppe und so genannte Gyrasehemmer (gegen Harnwegsinfektionen) verlieren ihre Wirkung in Kombination mit Milch, Käse, Quark und Joghurt. Der Grund: Die Tetracycline verbinden sich mit dem Kalzium der Milchprodukte. Es bilden sich Klümpchen, die nicht mehr durch die Darmwand in die Blutbahn schlüpfen können. Die Antibiotika bleiben im Darm, werden verdaut und ausgeschieden. Deshalb immer zwei Stunden Abstand lassen vor und nach der Einnahme wenn man Milchprodukte konsumieren möchte.
Antibiotika und Nahrungsergänzungsmittel
Nahrungsergänzungsmittel die Kalzium enthalten sollten nicht zusammen mit bestimmten Antibiotika eingenommen werden. Da Kalzium für sich wie auch in den Milch die Eigenschaft hat Tetrazyklin Antibiotika und Gyrasehemmer unwirksam zu machen.
Antibiotika und Alkohol
Besonders gefährlich ist der Konsum von Alkohol bei Einnahme von Metronidazol. Alkohol wird von dem Enzym Alkoholdehydrogenase (ADH) zu Acetaldehyd abgebaut, welches von dem Enzym Acetaldehyddehydrogenase (ALDH) zu Acetat abgebaut wird. Dieses ALDH wird von Metronidazol gehemmt. In der Folge fällt vermehrt Acetaldehyd an, was zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Atemnot, Herzrhytmusstörungen und Blutdruckabfall führen kann („Antabus-Effekt“). Deswegen sollte bei der Einnahme von Metronidazol (und Tinidazol) bis 3 Tage nach dem Ende der Therapie jeglicher Alkoholkonsum vermieden werden. Alkohol kann auch in einigen Mundspülungen oder anderen Medikamenten in Tropfenform enthalten sein.
Andere Antibiotika interagieren ebenfalls mit Alkohol. Cotrimoxazol kann in Kombination mit Alkohol zu den selben Symptomen wie Metronidazol führen. Doxycycline kombiniert mit Alkohol führen zu einer verminderten Wirksamkeit des Antibiotikums und können die Leber schädigen. Und der Effekt von Erythromycin wird durch Alkohol vermindert oder setzt verspätet ein.
Cefuroxim, ein Antibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine (mit den Penicillinen verwandt), welches häufig verabreicht wird (u.a. bei Atemwegsinfekten), verträgt sich gut mit Alkohol.
Antibiotika und Sonnenlicht
Als Folge fototoxischer Reaktionen können starke, sonnenbrandähnliche Symptome wie blasige Hautveränderungen und schmerzende Rötungen entstehen – und das schon nach kurzen Sonnenbädern. Die Hautreaktion kommt dadurch zustande, dass bestimmte körperfremde Substanzen reagieren, wenn gleichzeitig UV– Licht auf die Haut strahlt. Die Wirkung der Sonnenstrahlen wird dabei übermäßig verstärkt. Bei einer fototoxischen Reaktion sind die Hautveränderungen scharf von nicht belichteten Hautpartien abgesetzt.
Besonders Antibiotika aus der Gruppe der Tetracycline sind für diese Reaktionen bekannt, allen voran Doxycyclin, das häufig bei Behandlung von Atemwegserkrankungen, Infektionen des Urogenitaltrakts, Infektionen des Magen-Darm-Traktes, Borreliose und anderen gesundheitlichen Störungen eingesetzt wird. Aber auch Antibiotika aus der Gruppe der Gyrasehemmer sind nicht ungefährlich: Besonders stark fototoxisch wirkt das zur Therapie von Harnwegsinfekten benutzte Cinoxacin. Wer ein solches Antibiotikum einnimmt, muss damit rechnen, selbst bei kurzem Sonnenbad einen starken Sonnenbrand davon zu tragen.
Antibiotika und EBV
Bei dem Ebbstein-Barr-Virus treten in rund zehn Prozent der Fälle zusätzlich bakterielle Infektionen auf. Erfordern diese eine Behandlung mit Antibiotika, ist Vorsicht geboten: Bestimmte Breitbandantibiotika, wie Ampicillin und Amoxicillin, können bei einer akuten Infektion mit dem Epstein-Barr Virus eine Überempfindlichkeitsreaktion auslösen. Diese äußert sich in Form von schweren Hautausschlägen mit Juckreiz am ganzen Körper (»Ampicillin-Exanthem«).
Antibiotika und Antazida
Medikamente die die Magensäure neutralisieren, können dafür sorgen, dass ein Antibiotikum nicht richtig aufgenommen werden kann. Immer 2 Stunden Abstand lassen!
Nie wieder Antibiotika nehmen?
Bei allem was auch schief geht sollten wir Antibiotika nicht verteufeln. Wir müssen einfach lernen sie gezielter und vernünftiger einzusetzen. Für die Menschen die sich bester Gesundheit erfreuen wird sich nicht viel ändern in einer Welt ohne Antibiotika. Gefährdet sind vor allem Menschen mit einem nicht funktionierenden Immunsystem: Säuglinge, alte Menschen, chronisch Kranke und natürlich auch Menschen mit einem Immundefekt.
Euer Stephan